Country Roads zum Shenandoah River

25 06 2010

Zuerst zu den guten Nachrichten: Das Ottawa Beben hat uns nicht betroffen. Wir haben nicht einmal etwas davon gemerkt (obwohl wir in einem Gebiet waren, wo man laut Nachrichten noch etwas hätte merken müssen) und sowieso erst durch ein e-mail von zu Hause davon erfahren.

Weiters hatten wir die letzten Tage mit einem Virus zu kämpfen. Unser Laptop war von einem als Virenschutzprogramm getarnten sehr anstrengenden Peiniger befallen. Sobald man den PC startete wurden im Sekundentakt Firefoxfenster geöffnet und poppten Fehlermeldungen auf. Das machte den Laptop nach kurzer Zeit unbenutzbar, was uns als Laien auf diesem Gebiet dann doch vor größere Probleme stellte. Nachdem wir auf mehrere Raten immer in der kurzen Zeit die der der Computer halbwegs lief lernten, wie man den abgesicherten Modus startet und uns Tipps in einem Forum von offensichtlich erfahrenen Spezialisten holen konnten, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind, installierten wir noch ein paar von ihnen empfohlene Progrämmchen welche ein paar Scans durchführten und Dateien löschten und plötzlich, als wir schon gar nicht mehr daran glaubten und uns damit abfanden ab jetzt wohl über Briefe mit euch kommunizieren zu müssen, lief wie durch Zauberhand alles wieder rund. Großer Dank an die Helfer von http://www.modernboard.de, die uns einen funktionierenden Laptop und ein großes Lächeln bescherten und unsere Weltreisedaten retteten.

Nach den guten Nachrichten sollten jetzt schlechte folgen,damit können wir aber nicht dienen, deswegen weiter im Text:

Bei der Ausreise aus Kanada wurden wir, nachdem der Grenzbeamte unsere österreichischen Pässe gesehen hatte, behandelt wie Kleinkinder. In g a a a n z  l a a a n g s a m e n S ä ä ä t z e e n wurden uns ein paar Fragen über unsere bisherige Reise und unsere weiteren Pläne gestellt, dann ließen sie uns weiter ziehen. Unsere amerikanischen Mitwartenden wurden da viel genauer unter die Lupe genommen, und auch ihre Autos wurden, im Gegensatz zu unserem, immer durchsucht. Das Wetter auf dieser Etappe war weniger gut, wobei wir das Gefühl hatten, immer unter dem gleichen Gewitter herzufahren. Nach einer kurzen Pause zog es dann aber doch ohne uns weiter, hinterließ aber trotzdem herausfordernde Straßenbedingungen, die unser Amphibienford aber anstandslos meisterte.

Landunter in einer Kleinstadt

Wären wir untergegangen, der nächste Fordhändler wäre nur ein paar Meter weiter bereit gestanden

Ein genehmes Motel fanden wir dann in der Ortschaft Bangor, von wo aus wir den Acadia National Park besuchten und damit den Atlantik erreicht hätten. Die Durchquerung des Kontinents wäre also geschafft.

Acadia NP - am Atlantik angekommen

Acadia NP - am Atlantik angekommen

Am Weg von Bangor Richtung Süden konnten wir dann wieder einige Bundesstaaten von unserer Liste streichen (von den Neuenglandstaaten erreichten wir nur Vermont nicht, der Umweg wäre einfach zu groß gewesen nur um ein Foto der Begrüßungstafel auf der Autobahn zu machen) und führten uns die Altstadt (die man auch wirklich als solche bezeichnen kann) von Boston zu Gemüt. Beim Spaziergang entlang des sog. Freedon Trails frischten wir unser Wissen über die Geschichte der USA und die Boston Tea Party auf, bevor wir weiterfuhren und unser Nachtlager in Providence, der Hauptstadt des kleinsten der 50 Bundesstaaten, Rhode Island, aufschlugen.

Bostoner Altstadt... ok, sie hat sich den Namen nur teilweise verdient

Bostoner Altstadt... ok, sie hat sich den Namen nur teilweise verdient

Unser nächstes Ziel war dann eigentlich schon Washington, welches direkt über New York am schnellsten zu erreichen gewesen wäre. Wir entschieden uns aber dafür, New York in einem großen Bogen zu umfahren und erst dann Richtung Süden zu stechen. Die Gründe dafür waren folgende:

  1. Auf der Karte schaut ein Bogen um New York einfach viel besser aus, als wenn wir die Strecke NY-DC hin und zurück gefahren wären.
  2. Wir brauchen noch ein paar Kilometer mehr um magische Kilometergrenzen, sowohl bei den Gesamtreisekilometern als auch bei den USA-Roadtripkilometern zu knacken
  3. Wir konnten mit einem „Hackerl“ in der Wegführung noch problemlos die Staaten Pennsylvania, Virginia und West Virginia „mitnehmen“ und uns den Shenandoah National Park anschauen, (was für manche wohl das einzig schlagende Argument wäre) ohne eine Sternfahrt von Washington aus unternehmen zu müssen

Der Shenandoah NP ist ein schönes Fleckerl Erde, erinnert er zudem auch sehr an das heimische Riedelland. Nachdem wir einige Meilen dem Skyline Drive entlang der Blue Ridge Mountains (Mountains ist gut, Blue Ridge Riedel wäre trotz des Pleonasmus richtiger) und dem Shenandoah River (jaja, Country roads, take me home…) gefolgt waren, bogen wir aber dann doch Richtung Washington, unserem nächsten Ziel, ab.

Im Shenandoah NP, alias New Waeiststaiamoak

Im Shenandoah NP, alias New Aouststaiamoak

Weiterführendes Material findet sich in der Galerie.

Mit Umberto haben wir uns übrigens auf einen Kompromiss geeinigt. Er darf ab und zu aus seinem Rucksack und im Auto hinter der Windschutzscheibe klemmend mitfahren, dafür verhält er sich ruhig und anständig.

Acadia NP - am Atlantik angekommenlökmö

Acadia NP - am Atlantik angekommen