Xi’an – Shanghai

18 01 2010

Update 19.01.: Nach einem sehr herausfordernden Tag (Bericht folgt) sind wir in Hangzhou angekommen. Und siehe da: schönes Hostel für 3 Nächte mit relativ schnellem Internet (sogar mit WLAN am Zimmer, a Traum). Deswegen gibts jetzt auch ein paar Fotos zum Bericht ;-).

@ Bernhard: Vom Geschmack her schwer zu sagen, war ziemlich viel Sojasauce drin, drübergestanden ist aber zumindest chicken :-))

Das Kebab

Das Kebab

@ Christoph: Von Shanghai wars das, wir fahren der Sonne entgegen Richtung Süden weiter. BigMac hamma no net probiert, aber McChicken kostet 70 Eurozent. Bis jetzt haben wir einmal Wäsche waschen lassen, morgen werden wir das wahrscheinlich selbst im Hostel tun. Geht sich aber alles sehr gut aus (Oder fällt auf, dass ich auf den Fotos immer das gleiche anhab? 🙂 @Vegas: A Traum. Termin wird sehr gut passen.

@ Martin & Roman: ÜBEL!!! Weiß man von den Zwillingen schon was?

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Griass enk mitnand!

Zuallererst: Vielen Dank für die Geburtstagswünsche und alle Kommentare, ist immer nett, was aus der Heimat zu lesen!

Xi’an, inzwischen schon wieder hinter uns liegend, entpuppt sich nach einem ersten Stadtspaziergang als smogverhangener Moloch. Das was wir uns eigentlich in Beijing erwartet haben, erwartete uns doch hier. Aber in einer 8,3 Mio. Einwohner zählenden Stadt (mit Umland) müssen die Abgase der Bevölkerung (und die ihrer Autos, mobilen Grillstände und Fabriken) ja auch irgendwo hin. Außerdem haben wir das Geburtstagskebab für Ines nicht gefunden, und so begnügten wir uns mit einer Geburtstagspizza mit echtem (!) Käse (der ist sonst immer aus Sojapampe und schmeckt nach Karton ohne Karton).
Auf den zweiten Blick hat die Stadt aber soviel zu bieten, dass wir unseren Aufenthalt um einen Tag verlängerten, auch um die geplanten Routen gemütlicher in Angriff nehmen zu können. Außerdem gefiel uns unser Hostel ausgesprochen gut, wo uns auch das „Local Beer“ vorzüglich mundete, komischerweise erinnerte es mich trotzdem bei jedem Schluck daran, nicht zu viel davon zu trinken… (das Bier heißt HANS, ist mit Foto lustiger, aber leider, siehe unten…).

Das Bier namens Hans

Das Bier namens Hans

Nachdem wir am ersten Tag in Xi’an (sprich: Schi‘an!, wie der Skilehrer nach der Germknödelpause) viel organisatorisches erledigt hatten, wie das Buchen der Weiterfahrttickets(Nette Anekdote am Rande: Wir, ausgerüstet mit Lonely Planet mit chin. Schriftzeichen und Chinesichwörterbuch, in Erwartung ähnlicher Englischkenntnisse der Schalterdame wie in Beijing, finden endlich den Ticketvorverkaufsschalter in einer Seitenstraße und stellen uns an. Kommen dran, und deuten auf unseren vorbereiteten Zetteln drauf los. Darauf die Dame hinterm Schalter in akzentfreiem Englisch: „Oh, you want to go to Shanghai? Which date do you prefer?”… hmmm, da schautn ma blöd… :Anekdote Ende) Am nächsten Tag ging es dann aber in die Vollen. Der Besuch der Terrakotta Armee war geplant. Diese steht rund 40km außerhalb der Stadt und wir wollten uns den Trip dorthin selbst organisieren und nicht eine der überteuerten Touristentouren mitmachen. Es war ein kleines Abenteuer, die richtigen Busverbindungen und die dazugehörigen Ein- und Ausstiegsstellen ohne englischen Stadtplan zu finden, doch es hat sich gelohnt: Mit der Besichtigung der Terrakotta Armee haben wir wahrscheinlich einen der beeindruckendsten Momente unserer Reise erlebt. Allein in der größten der überdachten Grabungsstätten befinden sich ca. 6000 lebensgroße Figuren und alle sind über 2000 Jahre alt. Daneben gibt es noch zwei weitere Hallen, eine davon beherbergt die berühmten bronzenen Pferdewagen.

Die groesste Halle

Die groesste Halle

Am Abend gab es dann in unserem Hostel noch eine „Dumpling Party“ genannte Veranstaltung. Im Prinzip war es ein Nudelfaltworkshop. Wir lernten, chinesische Teigtaschen herzustellen. Das Ergebnis war mit reichlich Sojasauce ausgezeichnet.

Bei der Dumpling Party

Bei der Dumpling Party

Den letzten vollen Tag in Xi’an widmeten wir dem Tempel Da Ci’en mit der Großen Wildganspagode und dem muslimischen Viertel , dessen zentrale Straße wir endlich ausfindig machen konnten. …und Ines kam endlich zu ihrem Fernostkebab (vom Huhn!!!).

Am Sonntag machten wir uns auf den 1500km langen Weg nach Shanghai. Wieder per Nachtzug, wieder mit sehr netten Begleitern im Zug. Und Shanghai erwartete uns – unfassbar – mit frühlingshaften Temperaturen. Wir ließen die dicken Winterjacken im Hostel und erwanderten Shanghai, um einen möglichst guten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Durch die vielen europäisch anmutenden Bauten fühlt man sich hier viel heimischer als in Xi’an oder Beijing.

Der Blick vom Bund auf die Skyline ist leider von einer Plakatwand verdeckt, da die Promenade für die Expo umgebaut wird. Glücklicherweise sind die Wolkenkratzer hoch genug, dass man sie dahinter noch ausmachen kann. Unser Plan, die ungewohnt hohen Temperaturen in einem Straßencafé zu genießen wurden durch die Tatsache vereitelt, dass es hier schlichtweg keine Straßencafés gibt (oder wir sie nicht gefunden haben). So setzten wir uns mit frisch gepressten Fruchtsäften in einen Park und genossen dort unseren ersten Frühlingstag.

Sturm über Shanghai

Sturm über Shanghai

Skyline hinter Plakatwand

Skyline hinter Plakatwand

Da wir das Zimmer nur für eine Nacht bekommen haben, geht’s morgen schon wieder weiter nach Hangzhou. Diesmal am Tag, die Strecke ist ja nicht ganz so weit.

Liebe Grüße in die Heimat

Ines & Martin

PS: Die Internetverbindung ist hier leider so mieß, dass wir keine Fotos hochladen können. Wir werden sie hoffentlich bald nachreichen können.