Da Lat und Ho Chi Minh City

23 02 2010

Hallo Welt! Zeit, dass wir wiedereinmal berichten, wie es uns die letzten Tage ergangen ist:

Die Fahrt nach Da Lat gestaltete sich recht interessant. Die Straße zu diesem auf über 1400m gelegenen Städtchen ist noch nicht ganz fertig und teilweise mehr Baustelle als Straße. Unser Bus zollte dem Tribut indem er einen Seitenverkleidungsteil verlor und die Luft aus einem Hinterreifen ließ. Da ein Platter aber bei Zwillingsreifen so gut ist wie kein Platter düsten wir weiter (die 100km Bergstrecke mit ca. 10km/h), hinauf ins Städtchen das sich auch „Kleinparis“ nennt. Es tut dies zu unrecht, da weder ein Louvre, noch ein Triumphbogen noch eine Metro vorhanden sind. Dafür aber ein Fernsehmast, der von geschickten Tourismuswerbestrategen in Eiffelturmform gebaut wurde…sehr frech.

Der "Eiffelturm"

Der "Eiffelturm"

In Da Lat gibts Wein. Und da wir uns die letzten Wochen meist von Bier und Stäbchen ernährt haben und schon im ganzen Land auf Speisekarten den „Da Lat Wein“ sahen, ihn aber nie kosteten, wollten wir das hier nachholen. Und – zu unserer großen Überraschung – er war gar nicht schlecht. Zwar muss man sich um die Rebsorte keine Sorgen machen, es gibt nur „Rot“ und „Weiß“, aber wenn man nicht ganz danebengreift und einen Früchtewein erwischt, schmeckts fast wie Wein …sehr fein.

Da Lat Wein, Sorte: Weiß

Da Lat Wein, Sorte: Weiß

Für Da Lat nahmen wir uns nicht besonders viel Zeit. Wir wollten ein bißchen die französische Bergdorfatmosphäre genießen, von der gab es aber nicht besonders viel. Dafür gab es ein „verrücktes Haus“, ein Haus ohne konventionelle Formen und Zimmer, in denen man sogar bei Bedarf übernachten kann. …sehr spannend.
Ein ähnliches Gebäude, das „Haus mit 100 Dächern“, wurde aus politischen Gründen abgerissen, da es zu „antisozialistisch“ ausgesehen haben soll (offiziell aber aus feuerpolizeilichen Gründen). Das „Verrückte Haus“ steht aber noch… Wieso? Hmmm…. Die Architektin ist die Tochter des Nachfolgers von Ho Chi Minh …sehr interessant.

Das Verrückte Haus

Das Verrückte Haus

…aja, und noch was: Da Lat hat einen „berühmten“ See… mit Hotels mit Seeblick, Promenadencafés, blablabla. Der war trockengelegt und nurmehr ein brauner Fleck im Stadtbild. Also Da Lat… Najo… …sehr eigen.

See ohne See

See ohne See

Bald gings jedenfalls weiter nach Saigon, oder Ho Chi Minh Stadt, City, oder wie auch immer. Aus irgendeinem Grund, wieso wissen wir nicht genau, fanden wir uns für die Abfahrt von Da Lat nach Saigon in einem reinen Einheimischenbus wieder. Heißt: viel zu viele Leute in einem viel zu engen Bus. Auch wenn der Bus schon überbelegt ist, wird jeder mitgenommen der am Straßenrand winkt und die dadurch verlorene Zeit dann durch Überholen ohne Überholmöglichkeit ausgeglichen. …aber wir habens geschafft und sind um ein unvergessliches Erlebnis reicher …sehr gut.

Im Bus

Im Bus

Und HCMS (wir nennens einmal so, weils die kürzeste Variante is, was sich durch den Text in der Klammer wieder erübrigt hätte…naja) is a Traum. Wir haben ein schönes Hotel mitten im Backpackersviertel, allerdings im 5. Stock und ohne Lift. Bei 35 Grad überlegt man sich da genau, ob man die Kamera im Zimmer vergisst oder sie doch lieber gleich mitnimmt …sehr heiß.

uffff....

uffff....

HCMS wirkt viel moderner und jugendlicher als Hanoi, es gibt sogar ein paar Hochhäuser. Das Flair erinnert irgendwie eher an westliche Städte, zumindest eher als in den anderen vietnamesischen Orten. Den berühmten Angels Billard Club haben wir zwar leider nich gefunden, dafür aber andere schöne Plätzchen zum Eiscafétrinken, Sitzen und Schauen …sehr schön.

Jo, Eiscafé...

Jo, Eiscafé...

Wir haben uns viel in HCMS angeschaut und auch den obligatorischen Ausflug zu den Cu-Chi Tunnel gemacht. Die Tunnel selbst sind wirklich richtig eng, da sie nicht für Touristen erweitert wurden und militärischen Zwecken dienten (im Gegensatz zu den Tunneln von Vinh Moc nahe der DMZ) …fotographieren ist sich leider drin nicht ausgegangen… vor allem weil die Tunnel 120×80 groß sind und ich auf allen Vieren wahrscheinlich 130×90. Da Ines vor mir krabbelte und sich auch nicht umdrehen konnte, gibts keine Fotos von uns im Tunnel…schade.
Dafür versenkte sie sich, nachdem es unser Guide vorgezeigt hatte, in einem sog. Fuchsloch… sehr spaßig.

...und fort is er...

...und fort is er...

Auch Ines kämpfte sich...

Auch Ines kämpfte sich...

...ganz ins Loch

...ganz ins Loch

Überhaupt war dort, an einem im Krieg hart umkämpften Ort mit tausenden Opfern, sowieso das meiste eher auf Spaß und Unterhaltung ausgerichtet. Auf Fotos vom Krieg, wie im Saigon-Warmuseum, wurde verzichtet, dafür konnte man für ein kleines Entgelt mit M16 und Kalaschnikow ballern… sehr eigenartig.

Die nächsten Tage gehts ins Mekong-Delta und von dort aus mit dem Boot über den Mekong weiter nach Kambodscha und Phnom Penh …sehr spannend.

In der Galerie gibts noch ein paar Fotos mehr!

Und noch was: Es wird einem hier nicht immer leicht gemacht die Grundregeln der männlichen Existenz einzuhalten, wie zum Beispiel: „Pinkle nie gegen den Wind“:

...wie denn??

...wie denn??

Mit diesem schönen Klofoto möchten wir den Bericht auch schon beenden, das nächste Mal melden wir uns dann schon aus Kambodscha.

Möge die Macht mit Euch sein.

Ines & Martin