Good morning, Vietnam!

3 02 2010

Sorry Christoph dass wir uns lange nicht ausführlicher und in verständlicher Sprache gemeldet haben, das lag nicht an uns, sondern an IHNEN.

Wir haben in den letzten Tagen viel gesehen, angefangen von Nanning, noch in China. Wie gesagt ist Nanning nicht schön. Aber die Hotelsuche und der Ticketkauf haben sich relativ einfach gestaltet. Als wir am Busbahnhof ankamen, brauchten wir nur ein paar Sekunden hilflos zu schauen, uns schon fragte uns ein Polizist was wir suchen und ob wir Hilfe brauchten. Die Masse an Polizisten in China ist sowieso unglaublich. Das Aufgabengebiet reicht aber auch über das unserer Polizisten hinaus. Die Uniformierten dienen als Ordner an den überfüllten Bahnhöfen, sie überwachen einzelne Straßenreinigungskräfte auf Schritt und Tritt, einzelne überwachen Schweißarbeiten auf Baustellen und einige gehen auch selbst mit Müllzange und Schauferl durch die Stadt und putzen hinter uns Touristen her. (Vielleicht war das aber auch nur ihre Tarnung, während sie uns beobachteten…)

Am nächsten Tag ging es jedenfalls mit dem Bus nach Hanoi. Die Grenzformalitäten waren eigenartig da man sich nicht in Reihen anstellte, sondern in Traubenform. Allerdings auch nur, um seinen Pass und die Einreisekarte hinter eine Glaswand zu stecken. Alle 10 Minuten kam dann ein Uniformierter in den Raum und verlas die Namen der fertigen Pässe und teilte sie aus. Da alle um ihn herum mit schwerem Gepäck auf den Aufruf ihres Namens warteten regierte das Chaos.

Hanoi war dann nurmehr vier Stunden Busfahrt entfernt und als wir ankamen war es uns sofort sehr sympatisch. Die Mopeds wuseln durch die engen Gassen der Altstadt und irgendwie strahlt die Stadt, vor allem verglichen mit den chinesischen Städten, etwas südländlisches aus, wodurch gleich sowas wie Urlaubsstimmung aufkam.

Blick von unserem Balkon

Blick von unserem Balkon

Hanoi ist, wie man so schön sagt, eine pulsierende Stadt. Auch weil immer wieder der Strom ausfällt, was aus der Ferne wahrscheinlich wie ein blinken wirkt. Allerdings hatten wir den ganzen ersten Tag gar keinen Strom, das ist dann auch kein Blinken mehr, sondern eher finster. Obwohl Vietnam den Kommunismus lebt feilschen die Hanoianer wie die bösen und versuchen überall den Profit ein bisschen zu steigern.

Eine Straßenverkäuferin

Eine Straßenverkäuferin

Bei einem Spaziergang widerfuhr uns unbedarften Touristen eine schöne Begegnung. Zwei reizende Obstverkäuferinnen boten uns ihre Ausrüstung an, um damit ein Foto zu machen. Nach dem Foto wollten sie, wir hätten es wissen können, dass wir ihnen dafür Obst abkaufen. Sie wollten dafür 15000D, wir waren bereit, 10000 zu spenden, das wollten sie nicht. ihr nächster Vorschlag war, wir bekämen eine Ananas weniger, dafür müssten wir nur 1$ (16000D) zahlen… Dieses Spielchen setzte sich so lange fort, bis die Damen ein wenig grantig wurden und unverrichteter Dinge davon zogen. Gewonnen!

Gewonnen Nr. 1

Gewonnen Nr. 1

Gewonnen Nr. 2

Gewonnen Nr. 2

Wir hatten ein bisserl ein schlechtes Gewissen, waren aber auch stolz uns gegen diese vietnamesische Verkaufsmethode erfolgreich gewehrt zu haben. Das Sightseeing kam auch nicht zu kurz, Neben der Altstadt widmeten wir uns vor Allem dem Ho-Chi-Minh Komplex.

Ho-Chi-Minh Mausoleum

Ho-Chi-Minh Mausoleum

Ho-Chi-Minh Museum

Ho-Chi-Minh Museum

…schön wars. Und schön warm für Ende Jänner. Bei 27 Grad im Schatten kamen wir bei den Wanderungen ganz schön ins Schwitzen und mussten natürlich einige Pausen einlegen. Und da bietet sich in Vietnam nichts mehr an als im Schatten ein Bia Hoi zu trinken:

Am Bia Hoi Corner

Am Bia Hoi Corner

Ok, zugegebendermaßen ist es auf diesem Bild schon Abend, es schmeckt aber auch da. Dieses Bier, dass soweit wir es verstanden haben jedes Bia Hoi Lokal selbst braut, ist köstlich und sogar für vietnamesische Verhältnisse spottbillig. Ein Glas kostet 3000D. Drin sind ungefähr 0,3l. Aaaalso: für 16$ bekommt man 100 Bier…… oder eines für 0,12€, jeder wie er will…

Bia Hoi!

Bia Hoi!

Als Snack dazu kann man sich Pommes oder Hundegulasch von der Frittenbude um die Ecke holen, oder man probiert die Snacks die es vor Ort gibt. Wir haben uns an „Schweinehaut in Streifen geschnitten mit Reis vermengt und in Feigenblätter gehüllt“, Schweinswurst in Feigenblättern und Sesamreiscracker mit selbstgemachter Chilisauce versucht. EInheimische führten uns in diese Köstlichkeiten ein, mir hats geschmeckt, Ines würgte einigemale.

Nach ein paar Tagen in Hanoi buchten wir über unser Hotel einen zweitägigen Ausflug zur Halong Bucht. Da wir hörten, dass die ganz billigen Trips dorthin wirklich schlecht sein sollen, gönnten wir uns die Tour, die „VIP“ davor stehen hatte. Auch der Bus hatte ein „VIP“-Schild…

Im VIP Bus

Im VIP Bus

…trotzdem war es ein wenig eng. In Vietnam haben kürzere Menschen eindeutig Vorteile.
Die Tour war dann aber sehr schön. Wir hatten am Boot ein großartiges Zimmer am Wasser,

Unsere Kajüte

Unsere Kajüte

die Aussicht war grandios

Kein Sturm in Sicht...
Kein Sturm in Sicht…

und das Sonnendeck sehr gemütlich.

Kein Sturm in Sicht... oder doch?

...oder doch?

Wir besichtigten eine nicht ganz jugendfreie Tropfsteinhöhle,

(!!!)

(!!!)

und kajakten im Doppelsitzer zwischen den Felsen hin und her.

Meine Rudermannschaft

Meine Rudermannschaft

Alles war traumhaft, bis es am nächsten Tag passierte. Es traf uns und alle Bewohner der Gegend wie ein Schlag aus heiterem Himmel. Die Flut kam.

Vor der Flut

Vor der Flut

Nach der Flut

Nach der Flut

Nachdem die Bucht aber von den emsigen Buchtbediensteten wieder trockengewischt war, konnten wir unsere Tour fortsetzen.

Nebel nach dem Wischen

Nebel nach dem Wischen

Und so erkundeten wir am nächsten Tag noch wunderschöne Buchten mit einem kleinen Boot.

Durchfahrt zur Bucht

Durchfahrt zur Bucht

Die Bucht liegt umschlossen von Bergen hinter dieser Höhlendurchfahrt (manche sagen Tunnel).

Am Abend kamen wir nach Hanoi zurück, wo wir noch für denselben Tag unsere Nachtbusfahrt nach Hué gebucht hatten. Ein kleiner Bus holte uns direkt vom Hotel ab, ausgelegt war er für 12 Personen. Trotzdem stiegen aus dem Bus am Ende 18 Personen samt Gepäck aus. Der Busfahrer war ein Meister des Schlichtens und Stapelns… Wir stiegen dann um in unseren Nachtbus, der auch nicht wirklich für Menschen mit besonderen Platzbedürfnissen ausgelegt ist.

Ein bisserl knapp bemessen...

Ein bisserl knapp bemessen...

Heute früh sind wir dann aber etwas zerdrückt aber doch wohlbehalten in Hué angekommen.


Auf der Fahrt hab ich übrigens mal durchgezählt und hochgerechnet: Wir sind an ca. 32 000 000 000 Reiskörnen vorbeigefahren… unglaublich…

So, das wars einmal von uns, wir hoffen in der Heimat ist alles bestens.
Grüße an euch alle aus einem sehr sommerlichen Hué!

Martin & Ines

PS: Mit diesem besonders langen Eintrag möchten wir natürlich auch Christoph glücklich stimmen und ihm so den Geburtstag versüßen. Alles Gute!



Nachtrag Halong Bay

3 02 2010

(Jeden Artikel kann man nur einmal georeferenzieren, deswegen diese Einschübe… für die ungedudigen: a gscheider Artikel is in Arbeit, kann sich nurmehr um Stunden handeln…)



Nachtrag Hanoi

3 02 2010