Phnom Penh

1 03 2010

Unsere Erlebnisse in Phnom Penh sind schwierig zu beschreiben. Die touristisch erschlossenen Gebiete und Bauwerke sind wunderschön, die Leute mit denen man zu tun hat strahlen viel Herzlichkeit aus. Die Stätten, die von der Herrschaft der Roten Khmer zeugen, lassen es einem kalt den Rücken hinunter laufen und wenn man sich ein paar Meter abseits der ausgetretenen Pfade bewegt entdeckt man, dass im Kambodscha hinter der Fassade von Prachtbauten und klimatisierten Internetbars Kinder auch um einen Schluck Wasser betteln müssen.
Wir entschlossen uns, die Mahnmale, die an die Zeit der Roten Khmer erinnern, am Stück zu besuchen und uns den Rest der Zeit dem Phnom Penh von heute zu widmen. Da das Tuol Sleng Museum („Office S21“) etwas außerhalb des Zentrums liegt und die Cheong Ek Gedenkstätte („Killing Fields“) 15km außerhalb der Stadt mieteten wir uns ein Tuk Tuk für die Runde.

Aus dem Tuk Tuk

Aus dem Tuk Tuk

Die Stätten bereiten das Geschehene sehr gut auf. Trotzdem, oder gerade deswegen, fühlt man sich wie in einem Horrorfilm. Das gezeigte war aber real und so lange nicht her.

Die Killing Fields bei Phnom Penh

Die Killing Fields bei Phnom Penh

Da das Zentrum nicht besonders groß ist gingen wir dann wieder zur schon bewährten Methode über, die Stadt zu erwandern. Am Wat Phnom, einem 27m hohen Berg auf dem – überraschenderweise – eine Pagode steht, begegneten wir erstmals frei lebenden Affen und sie lieferten uns eine affige Show. Ein altes dickes Männchen griff einen japanischen Touristen an, weil dieser ihn falsch anredete und drei Jungaffen stritten um einen leeren Reissack, bis sie zu dritt den Berg hinunterkugelten.

Afferl versteckt sich unter Reissack

Afferl versteckt sich unter Reissack

Auch in unserem Zimmer erwartete uns tierischer Besuch, wir wurden von der ersten großen Zimmerkakerlake der Reise heimgesucht. In buddhistischer Manier fingen wir sie ein und entließen sie in die Freiheit. Sie zu zertreten hätte aber wahrscheinlich auch eine ziemliche Sauerei ergeben. Unser Zimmer ist übrigens sehr schön, zwar wiedereinmal im 5. Stock, ohne Lift (bei 35 Grad draußen) aber dafür sieht man, wenn man am gegenüberliegenden Haus vorbeischaut direkt auf den Zusammenfluss von Tonle Sap und Mekong.

Gefangene Kakerlake

Gefangene Kakerlake

Ok, hier hätte man auch ein Foto mit dem Zimmerausblick nehmen können, die Kakerlake war aber doch beeindruckender. Unser Zimmer liegt direkt an der Dachterrasse, von der man auch die Aussicht auf den Königspalast mit der Silberpagode und das Nationalmuseum genießen kann. Wir überwanden aber auch die 5 Stockwerke um sie uns aus der Nähe anzuschauen.

Am Gelände des Königspalastes

Am Gelände des Königspalastes

Inzwischen haben wir die 316km zwischen Phnom Penh und Siem Reap mit einem sehr angenehmen Bus in knapp 6 Stunden überwunden. Heute Abend erleben wir noch unseren ersten Sonnenuntergang in Angkor, wir werden ihn uns „klassisch“ vom Phnom Bakheng aus anschauen. 🙂

Ein paar Bilder mehr gibts in der Galerie.

Lia suhn hao-y

Ines & Martin



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5 Antworten zu “Phnom Penh”

  • Christoph sagt:

    ja…das wäre doch sehr peinlich gewesen….
    keine ahnung was mich da geritten hat.
    aber man kann nachträglich nichts mehr ausbessern…
    deswegen war der zusatzbeitrag notwendig…

  • str sagt:

    Gott sei Dank, Christoph, die Korr…

  • Christoph sagt:

    sind das…….

  • Christoph sagt:

    also ich kann nur sagen
    unfassbar kleine hotdogs sind dass…

  • Johnny sagt:

    Hallodri, ihr beiden Verehrer der monströs heiligen Kakerlake!

    Also nur um eines einmal klar zu stellen, haben wir damals in der Bar 169 nur unser Bier betrunken und Billard gespielt, weil’s dort halt gratis war – das Bier.
    Christophs Idee, euch beiden News aus unserem weniger interessanten Leben zukommen zu lassen, wollte ich in die Tat umsetzen und habe mich daher mit einem kleinen Tagebuch eines Sklaven (auf neuhochdeutsch auch unter „Turnusarzt“ bekannt) in euren Blog eingeschlichen.
    Übrigens, ich glaube, dass ich dank eures Blogs schon langsam kroatisch kann, natürlich nicht sprechen, sondern nur lesen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im letzten Blogeintrag die Abhandlung über Bruno Kreisky nicht ganz nachvollziehen kann, aber naja…

    Liebes Tagebuch,
    bin noch immer auf Wohnungssuche. Vielleicht sollte ich mir ein Kartonhäuschen zimmern und im Wald aufstellen. Zum Wohnen bracht man im Wald eh nicht viel. Natürlich vier Wände, das Bett bau ich mir aus leeren Infusionsflaschen. Schließlich will ich ja etwas für die Umwelt tun. Genau aus diesem Grund werd ich auch keine Spülung in mein Klo einbauen. Wie denn auch? Schließlich ist es ja der Wald, der Regen wirds schon machen. Aus Angst, dass wilde Tiere mein Kartonagenreich erobern, werde ich rundherum einen Burggraben pinkeln. Da ich den Rest aus den angehängten Infusionsflaschen immer austrinke, weil ich keine Zeit für ein Mittagessen habe, wird man wohl irgendwann einen leuchtenden Kreis vom Mond sehen. Die Chinesen wären neidisch.
    Als Mann braucht man natürlich eine Werkstatt, die gibts auf amazon. Laut den Rezensionen wird sichs der ein oder andere wohl auch zulegen wollen:
    http://www.amazon.de/Wenger-Schweizer-Offiziersmesser-Messer-Schatulle/dp/B000R0JDSI/ref=cm_cr_pr_product_top
    Wenn ich mich eingelebt habe, werde ich dann auf einer kleinen Anhöhe eine Pagode erbauen. Hab mir schon eine Anleitung im Internet angesehen, dazu brauch ich nur eine geöffnete Thunfischdose fallen lassen und schon kommen alle möglichen Lebewesen und huldigen mir.
    Und wieder geht ein Tag vollgepackt mit Zukunftsplänen zu Ende…
    Wahrscheinlich sollte ich mir einen Fernseher zulegen, damit ich nicht immer so langen Blödsinn schreibe. Hab da schon eine Idee, aber wenn ich das mache, dann werden alle Leute im Operationssaal dumm aus der Wäsche gucken…
    Logbuch Tag 29, 1.Monat, Ende

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