Patuxai

14 03 2010

Der (die?, das?) Patuxai steht in Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Diese wurde dankenswerterweise nur 19 Kilometer hinter der thailändischen Grenze errichtet und ist das krasse Hauptstadtgegenteil von Bangkok. Die Stadt ist überschaubar klein und man kann sie locker zu Fuss erwandern (…wenn ich da an die 90 Taxikilometer innerhalb Bangkoks zurück denke…). Oft erkennt man noch den französischen Einfluss aus der Kolonialzeit und auch die „must sees“ von Vientiane überfordern die Aufnahmefähigkeit des Langzeitreisenden nicht. Ein Tempel da, ein Marktplatz dort und das wars dann auch bald.

Aus diesem und auch anderen Gründen sticht das laut unserem gehassliebten blauen Reiseführer bekannteste Monument Vientianes hervor. „Xai“bedeutet Triumph, „Patuú“ heißt soviel wie Tor oder Bogen, also wären wir bei Triumphbogen. Und da das noch nicht frankophil genug ist wurden auch gleich die Champs d’Elysees installiert, hier allerdings laotischer „Thanon Lan Xang“ genannt.

Monsieur Patuxai

Monsieur Patuxai

Erbaut wurde er in den 1960ern, als Laos von den USA eine ordentliche Betonlieferung bekam um damit einen neuen Flughafen zu bauen. Man entschloss sich aber dann doch, den Beton für dieses schmucke Bauwerk zu verwenden. Wie stolz die Laoten auf ihr triumphales Monument sind (Der hintergründige geschichtliche Triumph blieb uns verborgen, wahrscheinlich handelt es sich eher um den generellen, allgemeinen, immerwährenden laotischen Triumph) erkennt man, wenn man sich der Beschilderung unter dem Bogen widmet:

From a closer distance...

From a closer distance...

Besteigt man den Betonkoloss wird man auf 3 Etagen von liebvoll eingerichteten heimeligen Souvenirgeschäften erwartet:

Schöner shoppen mit Beton und Neonröhren

Schöner shoppen mit Beton und Neonröhren

Über die ersten 6 Stockwerke gibt es große breite Betonstiegen, jeweils eine für aufsteigende und eine für absteigende Besucher. Um in den letzten, den 7. Stock zu kommen steht dann allerdings nurmehr eine schmale Wendeltreppe zur Verfügung und zwar eine gemeinsam für absteigende und aufsteigende Leute. Das führt dann öfters zu kleinen Staus, die wir für ein Foto nutzen konnten. Oben der Stau, unten die Ines, ganz oben der 7. Stock.

Wendeltreppe

Wendeltreppe

Von oben hat man dann einen schönen Ausblick über die laotischen Champs d’Elysees und die ganze Stadt und auch einen Hauch von echtem Parisfeeling.

Les Champs d'Elysees II
Les Champs d’Elysees II

Weitere Vientiane Highlights:
– Das Frühstücksspiegelei gabs in Herzerlform
– Wir haben einen St. Pöltner getroffen, der in den letzten 40 Jahren insgesamt 25 Jahre auf Reisen war, dementsprechend ausschaut und gerne Ureinwohner durch kosequentes sitzen auf Grasflächen beeindruckt
-Auf der Speisekarte eines Biergartens steht „Chicken Kebab (Without Chicken!)“
– Wir erschlugen, wenn mich meine zoologischen Unzulänglichkeiten nicht täuschten, eine dieser malariaübertragenden Acidophilus-Mücken in unserem Zimmer
– Wir haben eine Pizza aus einem Steinofen gegessen und sie war köstlich
– Leere Blumentöpfe mit abgestandenem braunem Regenwasser können hier auch als Aquarien dienen

Fische im Glück

Fische im Glück

Insgesamt ist Laos ein wunderbar beschauliches Land (zumindest das was wir davon bis jetzt gesehen haben). Die Leute sind wahnsinnig nett und freundlich, wie immer wenn man in von Pauschaltouristen unberührtes Gebiet kommt. Und nochdazu ist das Nationalgetränk, Beer Lao, hervorragend.

Prost! (Wo i hinschau, dort is der Mekong)

Prost! (Wo i hinschau, dort is der Mekong)

Galerie gibts wieder keine, der Fotoupload dauert hier einfach viiiiiel zu lang. Weiter gehts mit Aktiv- und Abenteuerurlaub. Vang Vieng wir kommen! (bzw. Vang Vieng, wir sind schon seit gestern da!)



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5 Antworten zu “Patuxai”

  • Paul sagt:

    Du kannst halt auch das Touri Programm abspulen: mitm Metromover durch die Downtown mit lauter südamerikanischen Touris, Bubba Gump Lokal (Bayside Marketplace, aus Forrest Gump) ein Basketballspiel in der American Airlines Arena. Ocean Drive essen (u.a. die ganzen Krabben von den Keys) und trinken da findet sich schon was. Miami Beach beachen, Lincoln Road, du kannst auch abends in die Calle ocho nach Little Havana. Ich nehm aber an dass du nachm Ultra Music Festival nix mehr machen möchstest 😉

  • Christoph sagt:

    paul…schau… da kannst mir a paar tipps geben.
    ich bin jetzt 24 bis 29 märz in miami…
    ultra music festival 2010… im prinzip a grosse party..

    irgendwas speziell empfehlenswertes?

  • Paul sagt:

    Sers!

    Bin am Samstag von den Bahamas zurückgekehrt, war echt a Traum. Kann ich nur jedem empfehlen diese Ecke mal zu besuchen. Davor noch 5 Tage Miami (inkl. Miami Heat gg. L.A. Lakers mit K. Bryant, Heatsieg nach Overtime). Auf den Bahamas wollte ich meinen eigenen Lobster schnorcheln, habs dann aber doch nicht geschafft. Dafür Haitauchen etc.
    Jetzt wieder einfach nur trübers, kaltes Hof und heut gleich 2 Überstunden…
    Bin weiterhin begeisterter Leser eurer regelmäßigen Kolumne, das Video war zwar etwas übertriebern habs aber natürlich auch genossen 😉
    Karsamstag bin ich wieder mal in Graz und da ist auch Steirerderby gg. KSV – endlich wieder ein, zwei oder mehrere Puntis!!!!

    SG, passt auf euch auf

    Paul

  • Johnny sagt:

    Tagchen, ihr Weltenbummler!

    Jaja, da musste ich schon ein wenig über diesen Beitrag schmunzeln…Es ist immer wieder herrlich, dass es in gewissen asiatischen Ländern schlichtweg einfach ganz normal ist, dass man aus irgendwelchen ländlich gelegenen Felsbrocken, seien sie jemals Bauten gewesen oder nicht und zusätzlich deren antiquitäre Phase eigentlich meist nur von kurzer Dauer oder nicht vorhanden ist, oder aus Betonklötzen, welche sinnlos erbaut wurden, krampfhaft eine touristische Attraktion emporspringen lässt. Thomas Mann wäre wegen dieses langen Satzes noch lange nicht erstaunt…
    Wünsche euch alles Gute mit eurer weiteren Reiseroute, mal schauen, wie ihr da durch den thailändischen Tumult kommt. Apropos Tumult, wisst ihr was ein Brouhaha ist?
    Was gibts sonst so von meiner Front?
    Naja, was ein Cava-Katheter ist, kann man schließlich googlen oder wikipedieren, nur soviel sei kurz erwähnt, dass es sich hierbei um einen temporären Zugang zu einer Vene handelt, welcher in Form von meist 3 kleinen Schläuchchen unter dem Schlüsselbein aus der Haut hervortritt. An diese Schläuche kann man dann Infusionen anhängen. Genau das wollte ich bei unserem zarten Frauenzimmer (man beachte jegliche Anekdoten in den früheren Beiträgen…) wieder einmal machen, aber ich musste der Patientin gestehen, dass ich genau diese Schläuche auf den ersten Blick nicht finden würde. Auf den zweiten Blick erspähte ich in einer Hautfalte, dass sich nicht nur Essenreste befinden, sondern auch die Schläuche, welche sich bis unter die Achsel unter der Hautfalte herausgraben ließen. Die kontinentale Patientin kommentierte diesen Faux-pas der versteckten Zugänge nur, dass sie sich schon gefragt habe, was ihr da unter der Achsel so leicht steche. Klingt jetzt zwar übertrieben, aber da selbst ihrem Besuch ein hämisches Grinsen auskam, kann man dies hier wohl getreu wiedererzählen.
    Tja, sonst gibts medizinisch hochinteressante Fälle, welche sich aber für anderswertig Interessierte als uninteressant herausstellen.
    Ein älterer Herr ist wegen mir leider nun auf der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie. Warum sich der diensthabende Psychiater aber dennoch bei mir bedankte, wollten dann selbst die Schwestern wissen. Die Kurzfassung: Dieser bettlägrige Patient wollte sich umbringen.
    Tja und sonst ist aber alles im Reinen, bis darauf, dass wir unterbesetzt sind…
    Gruß aus der anderen Ferne…

  • christoph sagt:

    Ich beantworte mit einem unspektakulaeren: danke
    fuer den bericht, wurde wie immer mit freude verfolgt.

    Ansonsten sind sinnvolle beitraege von mir heute leider nicht zu
    erwarten da ich gerade gemuetlich meinen jetlag ausschlafe und von gestern
    auch noch gewisse nachwehen habe.

    Es war bica 3jahresfeier, und der michi hat alles getan
    um uns zu bewirten und ein guter gastgeber nach allen
    Facetten der getraenkemischkunst zu sein.

    Also, eine gute weiterreise, bis bald
    Stoffi mueller und gattin

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